Einzelaustellung/Gastkünstler, 2009

Rathausgalerie Landshut, St Anna Kapelle Passau

 

In der Ausstellung in der Rathausgalerie in Landshut zeigt Martin Fritzsche Arbeiten aus seiner Werkreihe "endlich" aus den Jahren 2008 und 2009.

"endlich" ist Überschrift und Vorwort für seine Arbeiten.

Das Wort signalisiert das Warten und Sehnen und das gleichzeitige Ende, - und markiert somit den Augenblick, das Unmittelbare, das Jetzt. Alle Arbeiten kreisen, um das Thema Zeit, Veränderung in ihrer ästhetisch und emotionalen Dimension. In der Martin Fritzsche eigenen humorvollen, ironischen, spielerischen Ausdrucksweise kommentieren sie unseren Alltag und setzen diesen in poetische Bilder. Die Titel seiner Werke sind wesentlicher Teil und nicht nur Beschreibung der Arbeiten.

 

Martin Fritzsche ist ein bekennender Spieler. Den Satz „Spiel ist die Arbeit des Kindes“, der sich ohne weiteres auch umdrehen lässt zu einen „Arbeit ist das Spiel des Kindes“

übertragt er auf sein künstlerisches Schaffen. Spielerisch, ernsthaft vertieft , geht er zur Sache. Mit ästhetischem Scharfblick nimmt er Proben unserer Zivilisationsgesellschaft um sie zu verändern und mit unterschiedlichen Materialien, Zeichnungen, Bemalungen, Skulpturen zu kommentieren. Die scheinbar willkürlichen Kombinationen sind bewusste Interaktionen mit dem Zeitgeschehen. Die “Kombinatorik“, ein Begriff der von den Surrealisten geprägt wurde, erhält hier eine zeitgenössische Behandlung.

Als Bildhauer im ureigensten Begriff des Wortes schafft er so neue eigensinnige Gebilde von poetischer Qualität. Objekte und Rauminstallationen entwickeln Sinnzusammenhänge, die in gleicher Weise den Bezug zur aktuellen Lebenssituation halten als aber auch über diese hinausweisen.

 

Martin Fritzsche steht für die Lust am Entstehen irritierender Sinnzusammenhänge, - er will Fallen stellen und den Betrachter gedanklich zum stolpern bringen.

 

Auch in der aktuellen Ausstellung “endlich“ wird der spielerische Umgang mit Materialien, künstlerischen Techniken und Räumen kultiviert.

Themen und Alltagsschauplätze, die normalerweise abseits, des allgemeinen Focus liegen, werden umspielt, dokumentiert, paraphrasiert.

Die Leichtigkeit , die entsteht, wenn Normen, auch die des Kunstmarktes frei interpretiert werden, bzw. das Spiel zur Norm wird, wenn die Dinge beginnen frei miteinander zu kommunizieren und neue Bindungen eingehen, ist ansteckend.

Martin Fritzsches Arbeiten aus den Jahren 2005 –2007 die in der Austellung „daneben“ in Rosenheim firmierten findet hier ihre konsequente Fortführung.

“daneben“ ist eine künstlerische und auch eine soziale Haltung. Daneben zu denken und zu handeln erweitert hier wie da das Spektrum der Lösungsmöglichkeiten.

“daneben“ offeriert so ungewohnte Bilder, ungewohnte Ästhetik, ungewohnte Ordnungen von Bedeutungen, Farben und Formen, die uns verblüffen aber auch zum Schmunzeln bringen.

“endlich“ ist nun die Fortführung in der Dimension Zeit.

Verwies uns die Ausstellung “daneben“ auf die räumlichen Nebenschauplätze so verweist uns endlich auf den Moment den Augenblick. Martin Fritzsche, “endlich“als Gast des Kunstvereins Lanshut

Große Rathausgalerie Landshut, 13.11. - 06.12.2009

St Anna Kapelle, Passau, 15.01. - 21.02.2010

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